Monochromer Garten II (2011)
für Bassklarinette, Baritonsaxophon und Posaune
EDIZIONI SUVINI ZERBONI – MILANO
SCORE
Kompositionsauftrag von Westdeutscher Rundfunk
Parkhaus Trio – Uwe Dierksen, Posaune, Ernesto Molinari, Klarinette, Marcus Weiss, Saxophon
11 min
09.10.2011 Westdeutscher Rundfunk
Eine silbern schimmernde Welt. Nacht. Schwarze Dachziegeln, von Schnee bedeckt, reflektierten Dämmerlicht. Raum, tiefe Stille… – Ich wollte einmal den Blick aus meinem Fenster in Kyoto auf den Garten hinter dem Tempel durch Klänge beschreiben. Die nächtliche Ansicht des Gartens war wie eine Tuschebild, ein Kunstwerk in schwarz-weiss. Sie hatte alle Schönheit, war wie ein Inbegriff von Schönheit überhaupt.
Shinichi Hisamatsu zufolge – ein japanischer Philosoph und Gelehrter des Zen-Buddhismus –, ist die "gute" Bildende Kunst Japans durch sieben Merkmale charakterisiert:
1) Harmonie, aber ohne strenge Symmetrie, mit einem Hauch von Imperfektion
2) Einfachheit
3) würdevolle Einsamkeit
4) Natürlichkeit
5) mystische Tiefe
6) Unwirklichkeit
7) Stille
Sie existieren nicht eins nach dem anderen sondern nur zusammen, als Sprung in die Schönheit.
In meinem Stück "Monochromer Garten II", versuche ich mit diese drei tiefer Instrumenten ein mega-Instrumente zu schaffen und wollte ich damit ein solches, in sich ruhendes Universum von Schönheit andeuten; das Zugleich von Tiefe, Stille und Freude.